Die traditionsreiche deutsche Feinmechanikschmiede Novoflex, die seit Jahrzehnten mit innovativem Fotozubehör in den Bereichen Panorama, Makro und Objektadapter einen guten Teil des entsprechenden Marktes beherrscht, beschäftigt sich auch schon lange mit Stativ- und Kugelkopf-Systemen.
Das neueste Kind der Stativ-Familie aus der Novoflex-Entwicklungsabteilung baut auf dem schon etwas länger verfügbaren QuadroPod-System auf, das prinzipiell auf verschiedenen Stativköpfen und auswechselbaren Stativbeinen besteht, darunter der Skistock, den ich bereits in diesem Review besprochen habe.
Bereits der QuadroPod hat viel Beachtung gefunden. Hier waren aber die Köpfe noch vielen Nutzern zu groß und schwer. An dieser Stelle setzt der TrioPod an, der um einen sehr kleinen und leichten Kopf herum ein Baukasten-System bildet, das großteils mit den schon bestehenden QuadroPod-Komponenten kompatibel ist und das vor allem derart universell einsetzbar ist, dass es hier einen sehr ausführlichen Testbericht verdient, der aber trotzdem nicht alle Möglichkeiten zeigen kann. Hierfür kann ich mittlerweile auf etwas mehr als ein halbes Jahr intensive Nutzung des TrioPod-Systems zurückblicken.
Bein-Baukasten
Das Prinzip ist so einfach wie genial und es taucht schnell die Frage auf, warum kaum Herstellern etwas ähnliches einfällt. Um einen Stativkopf herum gibt es zunächst diverse Sätze an auswechselbaren Beinen, die man auch einzeln erwerben und mit anderen Typen kombinieren kann.
Hier eine kurze Übersicht (jeweils mit den Längen in zusammengeschobenem Zustand („min.“) und voll ausgezogen („max.“):
- Alu 3 Segmente (min. 60 cm – max. 161 cm)
- Alu 4 Segmente (min. 53 cm – max. 161 cm)
- Alu 4 Segmente kompakt (min. 42,5 – max. 129,5 cm)
- Carbon 3 Segmente (min. 60 cm – max. 161 cm)
- Carbon 4 Segmente (min. 53 cm – max. 161 cm)
- Carbon 4 Segmente kompakt (min. 42,5 – max. 129,5 cm)
- Carbon 5 Segmente (Traveller) (min. 31,5 cm – max. 109,5 cm)
- Wanderstock (min. 64 cm – max. 146 cm)
- Mini (fix: 20)
Von den stabilsten 3-segmentigen Carbon-Beinen bis hinunter zu den fixen „Mini“-Beinen (die übrigens jedem TrioPod-Set beiliegen) sind unzählige Kombinationen mit Arbeitshöhen zwischen 6,5 cm (Mini-Beine weit ausgeklappt) und 151 cm (alle normalen 3- und 4-Segment-Versionen) möglich.
Der Kopf
Der Kern des Systems ist der TrioPod-Stativkopf, der sehr kompakt, leicht und sehr einfach konstruiert ist. Auf der Montageplatte oben wird alles weitere Equipment mit einer speziellen 1/4"-Schraube gefestigt, die durch den ganzen Kopf von unten hinaufgeht und sich mit einem Standard-Sechskantschlüssel festziehen lässt, mit einem größeren Schraubenzieher oder im Notfall auch mit einer Münze. Durch diese zentrale Befestigung wird ein kompaktes Bauweise mit dem bei vielen Novoflex-Geräten üblichen 60 mm Durchmesser erreicht, aber auch auf die Möglichkeit einer Mittelsäule verzichtet. Das lässt sich aber durch die relativ großen Arbeitshöhen, die mit den verschiedenen Beinen allein erreichbar sind.
Die drei Beingelenke sind schwenkbar und mit kleinen blauen Druckknöpfen in den Winkeln 0° (tiefste Stellung, Kopf fast am Boden), 30°, 50° und 65° arretierbar. Bei 0° Grad und mit den kurzen »Mini«-Beinen kommt kann auf 6,5 cm Arbeitshöhe und eine Grundfläche von 23 cm Radius. So etwas ist ideal für Makro- und Tabletop-Setups.
Neben den drei Beingelenken findet sich noch ein 1/4"-Gewinde gegenüber der Beschriftung. Dieses eher unauffällige Detail hat mir schon in einer ganzen Reihe von Situationen geholfen. Zum einen kann hier einfach eine Ringschraube eindrehen, an der man mit einer stärkeren Schnur oder einer kurzen Gurtbandschlinge und einem Karabiner den Fotorucksack oder die Fototasche angehängt werden. So kann man das Stativ genauso beschweren wie das andere Modelle mit den üblichen Haken am unteren Ende der Mittelsäule tun. Gleichzeitig ist diese Möglichkeit beim TrioPod aber um Einiges stabiler als die einfachen Drahthaken anderer Stative, weil sie direkt im Vollmaterial des Stativkopfes steckt, so dass mit diesem Gewinde sogar Abspannungen machbar sind, die so belastbar sind, wie im folgenden Bild eine Montage an einer Kletterwand, bei der immerhin eine Canon EOS 5D Mark III mit dem auch nicht gerade leichten EF 8-15mm-Fisheye nebst Panoramakopf, also zusammen mit einigem Gewicht und einiger Ausladung an der Wand hängen. Der Haltepunkt sollte natürlich auch entsprechend sein. Hier war es ein massiver Bohrhaken, wie sie in Klettergärten üblich sind.
Eine weitere, nette Möglichkeit ist die Befestigung von Equipment wie z.B. zusätzlichem elektronischem Equipment wie z.B. HDR- und Zeitraffergeräte (Promote) oder einem iPad für die Nutzung von Fernsteuerungs-Apps wie Camranger oder HDR- und Zeitraffer-Apps.
Einfaches Consumer-Zubehör wie Handy- oder Tablet-Halter ist hier gut montierbar, solange es sich um Modelle mit 1/4"- oder 3/8“-Anschlüssen handelt. Diese Umstand ist vor allem deswegen erwähnenswert, weil sich solches Zusatzequipment bei vielen Stativen nicht mit Klemmen an den Beinen befestigen lässt, was an sich naheliegen würde, aber bei allen Stativen mit Carbon-Beinen nicht geht, weil man Carbon-Rohre niemals klemmen darf.
Kompakt
Die bereits erwähnten 60 mm Durchmesser des Kopfes sorgen für kleinen »Footprint« im Vergleich zu anderen Stativsystemen, die einen größeren Teller am oberen Ende haben. Diese Abschattung nach unten ist bei sphärischen Panoramen ein wichtiger Umstand, der über mehr oder weniger Retuscheaufwand beim Entfernen des Stativs aus dem Bild beim Nadir (Bodenpunkt) des Panoramas entscheidet.
Vom Kopf des TrioPod selbst ist dabei oft kaum noch etwas sichtbar, lediglich der jeweilige Nodalpunkt-dapter und die unteren Enden der Stativbeine. In der Tat ist hier der Nadir schnell ausretuschiert.
Dazu sorgt die fehlende Mittelsäule dafür, dass die Stativbeine in Transportstellung wirklich parallel zusammengeklappt werden können und das ganze Stativ auf nicht einmal 7 cm Durchmesser kommt. Das kommt dem Befestigen am Rucksack sehr entgegen, wo zusätzliche Breite oft behindernd ist, vor allem beim Klettern, aber auch beim Verstauen in einem Rucksack oder einer Tasche. Der TrioPod hat sicher eines der kompaktesten Packmaße in seiner Klasse.
Noch besser wird es dann mit seiner Zerlegbarkeit. Da das Zusammenbauen on Location sehr schnell geht, transportiere ich oft den Kopf des TrioPod (meist bereits fertig mit Panoramaaufsatz montiert) separat im Rucksack und die drei Beine außen als sehr flaches Paket.
Für Makro-Fans
Eine sicher einmalige Ergänzung des TrioPod-Kopfs ist die Erweiterung der Arbeitshöhe durch den Aufsatz mit den drei dünnen blauen Stangen (»Trio CC«), der die Montagefläche des Stativs um 8 cm erhöht. Dieses innovative Konzept beruht ganz simpel auf drei Löchern in TrioPod-Kopf, die um 60° gegenüber den Beinen versetzt sind.
Während dieses Teil bei den großen Arbeitshöhen, die der TrioPod mit den meisten Beine ohnehin erreicht, nur von mäßiger Nützlichkeit ist, zeigt es sich für Makro- und Tabletop-Setup dagegen sehr sinnvoll. Damit schafft man es nämlich, ohne Mittelsäule, die bei ganz tiefen Arbeitspositionen normalerweise entweder ganz entfernt werden muss oder durch eine (meist fixe) Kurzversion ersetzt werden muss, die Arbeitshöhe zu verstellen, ohne an den Stativbeinen etwas ändern zu müssen. Andere Stativsysteme müssen hier auf Ausleger oder umgekehrte Mittelsäulen bei langen Stativbeinen zurückgreifen, die natürlich nicht für alle Aufnahmesituationen in Frage kommen und dann wackelig und /oder zu raumgreifend sein können.
Andere Perpektiven
Kommen wir nun zu jenem Aspekt, der vor allem für die Panoramafotografie interessant ist, wenn es darum geht, etwas speziellere Perspektiven für Panoramabilder hinzubekommen, in erster Linie für sphärische Panoramen. Hier ist der Tiefblick in der Regel ein wichtiges Gestaltungsmittel und oft sogar ein mehr oder weniger wichtiger Eyecatcher. Bei sphärischen Panoramen gilt ja noch mehr als ohnehin für 360°-Panoramen, dass es als Gestaltungsmerkmal ja keinen Ausschnitt mehr gibt, sondern nur die Wahl des Standpunkts. Und hier ist es ein Riesenunterschied, ob ich auf einer Aussichtsplattform das Stativ ganz normal auf den Boden der Plattform stelle und dabei viel vom Geländer sehe oder ob ich versuche, den Panoramakopf auf dem Geländer zu platzieren oder gar über dem Luftraum außerhalb des Geländers.
Für diese beiden letzten Aufnahmestandpunkte kommt man in der Regel mit dem Stativ allein nicht mehr aus, sondern braucht zusätzliche Montagemöglichkeiten.
Hier kommt der TrioPod mit den vielfältigen Zubehörteilen ins Spiel, die Novoflex anbietet und die durch die gängigen Anschlussmöglichkeiten mit 1/4" und 3/8"-Gewinden noch erheblich durch Teile anderer Hersteller erweitert werden können.
Aus dem Novoflex-Programm sind hier einmal Produkt aus dem Makro-Bereich zu nennen und auch der »Survival-Kit«, dessen Stangen, Mini-Kugelköpfe und Schraubklemmen einen Montagebaukasten ergeben, der sich auch bei kniffligen Gegebenheiten vor Ort bewährt. Zusammen mit einigen Spanngurten, Karabinern und stärkeren Gummizügen hat man dann einen »Mc-Gyver-Kit« zusammen, der mir persönlich schon in einer ganzen Reihe von Aufnahmesituationen genau die Position für die Kamera ermöglicht, die oft noch das kleine Extra zur Perfektion ausmachen und einem dann die Perspektive bescheren, die man sich vorgestellt hat.
Montieren kann man solche zusätzlichen Befestigungselemente am TrioPod sowohl an dem einzeln 1/4"-Gewinde als auch mit den als günstiges Zubehör verfügbaren Adaptern, die jeden einzelnen Beinanschluss mit einem normalen 1/4"-Gewinde versehen. Auch Adapter für die Füße der Staivbeine sind erhältlich. Diese werden auf die Spikes geschraubt und sorgen für einen glatten Abschluss mit einem 1/4"-Gewinde, an den man vielerlei anbauen kann.
Befestigung an Geländern
Mit dem TrioPod lassen sich auch massive Befestigungen für lange Telebrennweiten einrichten, die einem freistehenden Stativ oft überlegen sind. Hier kann man z.B. einen oder zwei der drei Beinanschlüsse mittels kurzer Stangen, Mini-Kugelköpfen und Schraubklemmen an einem massiven Geländer befestigen und nur zwei Beine oder ein Bein auf den Boden Stellen. Dieses Setup hat sich z.B. schon bei manuell produzierten Gigapixel-Aufnahmen bewährt.
Alternativ dazu könnte man auf Teile aus dem Studiozubehör-Sektor zurückgreifen, vor allem von Manfrotto, die allerdings für solche Zwecke oft zu schwer und teilweise überdimensioniert sind. Von anderen Herstellern gibt zum Teil ähnliche Dinge. Hier sei vor allem Really Right Stuff genannt, deren »Safari«-System in erster Linie für die Befestigung von Einbeinstativen an Geländefahrzeugen gedacht war, dass sich aber auch anders einsetzen und kombinieren lässt. Dieses System ist allerdings schon fast unanständig teuer.
Sicherungen
Nicht zuletzt sollen auch die Möglichkeiten erwähnt werden, die die Sicherung von Equipment betreffen, die manche Aufnahmesituation durchaus notwendig machen, vor allem, wenn sich der Standpunkt der Kamera in absturzgefährdeter Position befindet, z.B. außerhalb eines Geländers auf einer Plattform. Hier ist einmal das zusätzliche Befestigen des Stativs mit dem 1/4“-Gewinde an einem verlässlichen Fixpunkt zu nennen als auch das Sichern des gesamten Equipments, meist mit einer Stahlseilschlinge und einigen Karabinern.
Profi-Stativ on the go
Nicht nur, weil das TrioPod-System mit Carbon-Beinen bereits sehr leicht ist, eignet es sich für die Verwendung, wenn man zu Fuß (oder per Rad oder Ski) unterwegs ist. Schon für das QuadroPod-System hat Novoflex einen Ski- und Wanderstock produziert, zu dessen Einsatz ich bereits einen Testbericht geschrieben habe.
Für das TrioPod-System wurde dieser Skistock überarbeitet. Wie schon das Vorgängermodell stammt der Stock selbst von Leki, der quasi »amtlichen« Marke für diese Art Stöcke. Die neuen Novoflex-Stöcke haben nun auch das bei Leki seit einer Weile übliche Klemmensystem, das gegenüber dem alten Leki-System das Problem des Verschleisses an den Feststellkonussen nicht mehr kennt. Auch kann der Stock nun zum Trocknen (nach Einsätzen in Schnee, Regen, Nebel oder auch Kälte mit anschließender Kondenswasserbildung) komplett zerlegt werden.
Aus alpinistischer Sicht ist der Stock ein professionelles Produkt, bei dem zugunsten der Fotofunktionen keinerlei Kompromisse an der Qualität und Brauchbarkeit gemacht wurden. Das ist bei (ernsteren) Unternehmungen im Hochgebirge und auch bei Skitouren ein Muss.
Statt dem (manchmal etwas unhandlichen) Holzknauf der ersten Serie gibt es nun einen ganz »normalen« Griff, bei dem das ¼“-Fotogewinde tief im Griffinnern geschützt liegt. Außer an der Beschriftung würde man den Stock nicht als »Auch-Foto«-Produkt erkennen.
Gegenüber den normalen Stativbeinen gibt es bei der schnellen und bequemen Montage des Stativs keine Unterschiede.
Die Teller an den Spitzen sind natürlich Bestandteile von Leki und lassen sich austauschen, also z.B. kleine Teller für Sommertouren und größere für Ski-Unternehmungen. Durch die Marktposition von Leki im Ski- und Bergsport sind Spitzen und Teller als Ersatzteile problemlos im einschlägigen Fachhandel nachzukaufen.
Auf weicheren Untergründen wie z.B. Gras oder Schnee hat der Stock gegenüber den Beinen sogar den Vorteil, dass man die Spitzen einfach bis zum Teller mit dem Fuß ein wenig in den Untergrund hineintreten kann, was ein erhebliches Plus an Stabilität bietet.
Auf Schnee braucht man spezielle Schneeteller, wie diejenigen von Gitzo/Manfrotto, die problemlos an den Carbon- und Alu-Beinen des TrioPod-Systems befestigen lassen.
Natürlich ist der Novoflex-Skistock mit seinen 18 mm (oben) bis 10,5 mm (unten) Durchmesser niemals so stabil wie ein Carbon-Rohr mit 28 mm Durchmesser. Hier ist es immer sinnvoll, das Stativ zu beschweren, wenn es aus Skistöcken aufgebaut ist.
Bei windigen Bedingungen macht sich natürlich zusätzlich noch das relativ geringe Eigengewicht bemerkbar, leider ein prinzipielles Problem aller leichten (Reise-)Stative. Hier ist die zuvor beschriebene Dreipunktaufhängung des Fotorucksacks mit Schlingen und Karabinern optimal. Geht das bei einem Rucksack nicht, kann man auch den oberen Griff am zusätzlichen 1/4"-Gewinde befestigen und den Bauchgurt um zwei der drei Beine legen. Das hilft zumindest gegen arges Schaukeln im Wind.
Das hilft natürlich auch bei »normalen« Beinen, wenn es besonders windig ist oder es besonders präzise werden muss, wie z.B. bei Gigapixelaufnahmen.
Stabilität
Ein ganz wichtiges Moment fehlt bisher noch in diesem Testbericht: Die Stabilität. Hier kann man über das Novoflex TrioPod-System schlicht gar nichts Allgemeines sagen, weil die gewünschte Stabilität mit den vielfältigen Konfigurationen »gestaltbar« ist. Was generell für Stative gilt, stimmt natürlich auch hier: Klarerweise sind möglichst dicke Beine mit möglichst wenig Segmenten das Optimum. Hier liegen dann Alu- und Carbon-Varianten nahe beieinander, wobei Carbon schwingungsärmer und erheblich leichter ist. Die Stabilität sinkt dann bei 4 und 5 Segmenten natürlich ab und die kompakten Varianten mit bereist relativ dünnem unterstem Segment sind sicher nicht mehr optimal, wenn auf dem TrioPod oben eine schwere Vollformat-Kamera mit Tele sitzt und dann noch lange Belichtungszeiten gefordert sind.
Anwendungsbeispiele
Hier ist der Platz, um einige konkrete Beispiele mit einigen Eckdaten aus der Praxis der letzten Monate zu nennen, die sehr gut funktioniert haben:
Dämmerungsaufnahme
Unterbau: TrioPod mit 3-segmentigen Alu-Beinen, F-Stop-Rucksack ins Stativ gehängt, Schneefüße von Gitzo auf festgetretenem Schnee
Nutzlast: Canon EOS 7D mit EF 70-200 f/4 und 1,4x Extender (entspricht 448 mm Brennweite KB) auf »MagicBalance« Nivellierkalotte mit motorisierten Panoramakopf Seitz Roundshot VR Drive 2, Gesamtgewicht 3000 g, 100 ISO, ƒ/5.6, Belichtungszeit 1/200 sec.
Bemerkungen: Hier war es angenehm, dass der Rücksack nicht im Schnee liegt, sondern mit offenem Rücken und in angehmer Höhe (ohne allzu tiefes Bücken) und mit griffbereitem Equipment im Stativ hängt. Die hohe geforderte Präzision für die Aufnahme wurde problemlos erreicht, das Ergebnis (473 x 285 cm bei 200dpi) ist durchgängig sehr scharf. Die Beine sind in der Kälte (hier -15°) durch die Gummimanschetten angenehm anzugreifen. (Die beiden TrioPod-Skistöcke waren hier an sich nur zum Gehen dabei, ergaben aber ein gutes »Zweibein« für die GoPro-Kamera, die einen Making-of-Zeitrafferfilm aufgenommen hat, ähnlich wie hier).
Panorama bei Skitour
Unterbau: TrioPod mit Skistöcken, F-Stop-Rucksack ins Stativ gehängt, Stöcke bis um Teller in den Hartschnee getreten
Nutzlast: EOS 5D Mark III mit EF 50mm f/1.8, »MagicBalance« Nivellierkalotte mit Sunwayfoto Panoramaplatte und Nodalschiene, Geamtgewicht 1500 g.
Bemerkungen: Hier war leichtes Equipment für ein zylindrisches Panorama mit hoher Auflösung gefordert für eine Skitour mit längerem Aufstieg. Der Novoflex TrioPod mit Skistöcken fordert als Stativbeine nur einen zusätzlichen dritten Stock zu den beiden, die ohnehin für Aufstieg und Abfahrt gebraucht werden.
Panorama bei einer Hochgebirgswanderung
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Unterbau: TrioPod mit Skistöcken, Stöcke bis um Teller ins Gras getreten
Nutzlast: EOS 600D, Sigma 8mm Fisheye auf PT4Pano Plato Nivellierkalotte, PT4Pano KISS Nodalpunktadapter, Geamtgewicht 1500 g
Bemerkungen: Auf dieser langen Tour in den Hohen Tauern war der Rucksack ohnehin schon schwer beladen und beim Panorama-Equipment wollte ich - wie schon oben bei der Skitour - nur minimalstes und leichtestes Gerät mitnehmen. Deswegen habe ich hier auch den leichten Consumer Body der 600D und das (gegenüber dem EF 8-15mm Fisheye) leichtere 8mm Sigma-Fisheye mitgenommen.
Panorama mit Tiefblick in 70 m Höhe
Ins Bild klicken für interaktive Ansicht
Unterbau: TrioPod mit 2 Carbon-Beinen und einer Novoflex-Stange sowie -Mini-Kugelkopf und –Klemme (links)
Nutzlast: MagicBalance Nivellierkalotte mit Novoflex Arca-Swiss-Klemme, Nodal Ninja Ultimate R1 Nodalpunktadapter, Canon EOS 5D Mark III, EF 8-15mm f/4 Fisheye
Bemerkungen: Für den sehr reizvollen Tiefblick von Hochofen 5 im Duisburger Landschaftspark sollte der Stativkopf exakt über dem Geländer positioniert werden, um die Retusche möglichst einfach zu machen. Das geht mit dem TrioPod hervorragend. Mit der kurzen Stange und dem Verstellen der langen Beine war das einfach und bequem möglich. Der Oberbau ab der Klemme wurde vorher komplett zusammengebaut und einegstellt und dann als Ganzes auf das Stativ gesetzt, um (ohne Sicherung) möglichst nicht mit Einzelteilen zu hantieren, während das Equipment exponiert 70m über Grund positioniert ist.
Weitere Setup-Beispiele
Mit dem bereits beschriebenen Anwendungen ist natürlich noch lange nicht jede Möglichkeit genannt. Die folgende kleine Galerie mit diversen Making-of-Bildern soll nur die Phantasie anregen, was mit dem TrioPod-System noch alles machbar ist.
Fazit
Das Novoflex TrioPod-System ist ein in seiner Art einmaliges Stativ-Kopf-System, das auf der einen Seite sehr leichte Setups ermöglicht, auf der anderen Seite aber auch sehr stabile Stative bietet und dazu durch seine Zerlegbarkeit und Kombinationsfähigkeit eine schier unendlich Zahl an Anwendungsmöglichkeiten für den »normalen« Fotografenalltag bietet, wobei der Makro-Bereich und besonders der Panorama-Bereich hervorzuheben sind.
Da Novoflex seit langem auf die Arca-Swiss-Quasinorm setzt und das TrioPod-System selbst mit allem kompatibel ist, was ein(e) 1/4"- oder 3/8"-Schraube oder –Gewinde hat, sind der Verwendung von Geräten und Teilen von vielen Fremdherstellern kaum Grenzen gesetzt.
Zur Wertigkeit und dem Look-and-Feel des Systems braucht abschließend nur gesagt zu werden, dass wir es hier mit der Novoflex-typischen Qualität zu tun haben und mit echter »Made-in-Germany«-Hardware, also edel, robust, präzise und langlebig. Im Fall des TrioPod kann man das auch nach einem halben Jahr Nutzung sagen, wenn man im professionellen Alltag das Material nicht sonderlich schont.
Novoflex steht zwar im Ruf, eher auf der gehobenen Seite der Preisskala unterwegs zu sein, beim TrioPod kommt dem Fotografen aber entgegen, dass man hier Einzelkomponenten (zu-)kaufen kann und nur das anzuschaffen braucht, was wirklich nötig ist und/oder später seinen Stativ-Baukasten bei Bedarf ergänzen kann.
Website:
Einzelteile (ergänzend dazu Teile aus anderen Bereichen des Sortiments: QuadroPod-Zubehör, Mini-Stative und Photo Survival Kit)
Preise (Stand Sommer 2014, Euro, inkl. deutscher MwSt.):
Komplett-Sets: 199,-- (Kopf mit Mini-Beinen) bis 529,-- (Kopf mit Carbon-4-Segment-Beinen)
Kopf: 169,--
Beine (alle pro Stück):
Alu: 39,-- bis 59,--
Carbon: 69,-- bis 119,--
Ski-/Wanderstock: 69,90
Trio CC (Verlängerung): 59,--
There are 10 Comments
Hallo Thomas, danke für den
Hallo Thomas,
danke für den ausführlichen Bericht über das Triopod.
Ich nutze es seit ca 3 Monaten auch, mit den kurzen stabilen Carbonbeinen und bin eigentlich sehr zufrieden.
Kannst du mir deine Kombination verraten, die du mit deinen Panoköpfen verwendest.
Sind das die 3oder 4 teigigen Carbonbeine?
Wäre es vielleicht möglich eine Detailaufnahme deiner Aufhängung des Fstop Loka zu machen?
Danke
Gruss
Bruno
hallo bruno, ich hab die
hallo bruno,
ich hab die 3-teiligen und die skistöcke, werd mir aber wohl noch die kürzeren 4-teiligen carbonbeine wg.d. packmaß zulegen.
> Wäre es vielleicht möglich eine Detailaufnahme deiner Aufhängung des Fstop Loka zu machen?
die gibts schon :-)
und zwar hier:
https://www.facebook.com/NOVOFLEX/posts/786682454679784
und auch seit kurzen hier:
http://youtu.be/35GO3J8IKnU?t=15m20s
Hallo Thomas, danke für das
Hallo Thomas,
danke für das Review, bin über Blende 8 auf Triopod und deinen Blog aufmerksam geworden. Mittlerweile habe ich das Triopod und die 4 kompakten QLEG C2844 gekauft. Das 1/4 Zoll Gewinde im Triopod wollte ich, wie von dir vorgeschlagen, zum Beschweren nutzen, konnte aber bisher keine Ringschraube finden. Kannst du bitte deine mechanische Ausführungen inkl. Quellen näher ausführen?
Sieht für mich aus wie Ringschraube, zwei Plastikringe in der Mitte mit einem "Metall-Etwas" dann ein Schlüsselring und ein kleiner Edelrid Karabiner.
Übrigens falls du die 4teiligen kompakten Carbon Beine inzwischen hast, die passen super in den f-Stop Guru Rucksack und man sieht von außen nichts...
Dein Tipp mit den drei Schlaufen funktioniert hervorragend auf halbwegs ebener Fläche. Wenn es allerdings sehr uneben wird, passt mein f-stop Guru Rucksack nicht mehr drunter, deshalb die Beschwerung...
Danke und Gruß
Sebastian
Hallo Sebastian, danke für
Hallo Sebastian,
danke für Deinen Kommentar!
Zu Deiner Frage: Das ist ein Kettenglied aus einer Edelstahlkette:
Dazu zwei Plastik-Unterlegscheiben und eine handelübliche 1/4"-Schaube mit Innensechskant (vz.B. von Novoflex). Da geht aber auch jede Blech-Lasche mit zwei Löchern oder ähnliches. Stabil sollte es halt sein ;-)
Ja, die 4-teiligen Carbon-Beine hab ich inzwischen auch: Die Beine in den Rucksack zu geben, hab ich mittlerweile sehr zu schätzen gelernt. So ist man nicht auf Meilen im voraus als Fotograf zu erkennen :-) . Die passen sogar (wenn auch sehr knapp) in das Stativ-Fach der Manfrotto Stile Unica V. Sehr schön kompaktes und unauffälliges "Besteck" für Städtetouren :-)
lg tb
Hallo Thomas, danke nochmals
Hallo Thomas,
danke nochmals für den ausführlichen Tipp.
Zwischenzeitlich hatte ich mir eine Luxusvariante zusammengebaut. Ich habe die Schraube von meinem Blackrapid-Tragegurt zweckentfremdet. Die die Schraube heißt Blackrapid FastenR-3 (FR-3) für R-Strap Kostenpunkt 17,99€. Das Set besteht aus der Schraube zwei Karabinern und die Reepschnur. Die Länge der Beschwerungsschnur kann durch die beiden Knoten verändert werden. Bilder habe ich auch, leider habe ich hier keine Möglichkeit gefunden diese hochzuladen.
Gruß Sebastian
Hallo Danke für den
Hallo
Danke für den ausführlichen Test. Ich habe mir schon einige Tests durchgelesen und kann mich leider nicht entscheiden. Zur Wahl steht das Novoflex Triopod C2840 und das Sirui N-2204X. Rein von den Möglichkeiten gefällt mir das Novoflex sehr gut. Das Sirui soll auch sehr gut sein und hat halt alles dabei. Bei den Schwingungstest soll das Novoflex noch einen Ticken besser abschliessen. Nun habe ich letztens bei einem Fotografne der das Stativ sehr oft braucht gelesen, dass die Carbon-Beine nach nur drei Jahren Einsatz bereits Spiel haben und die Gummierung an den Verschlüssen ist auch komplett ab. Kannst du da mehr dazu sagen (sofern das Stativ bei dir noch im Einsatz ist)?
Danke!
ich hab das triopod jetzt
ich hab das triopod jetzt seit markteinführung und damit mehr als 3 jahren im einsatz (und fast nur dieses), aber von solchen verschleisserscheinungen kann ich nichts berichten. gr tb
Hallo Thomas, ich glaube das
Hallo Thomas,
ich glaube das ist wohl der ausführlichste Test den ich bisher von einem Stativ-System gelesen habe.
Wenn man so wie ich auf dem Lande wohnt ist es nicht immer einfach sich selbst von der Qualität des Zubehörs zu überzeugen.
Bei so machen Testergebnissen die man so liest fragt man sich ja auch wie objektiv sie sind.
Nun habe ich mein Novoflex TrioPod-System selbst in Händen und bin sehr begeistert.
Vielen Dank für Deinen ausführlichen und objektiven Testbericht.
Mit den besten Grüßen von der südlichen Nordsee
Stefan
Langzeiterfahrung
Hallo Thomas,
vielen Dank für deinen ausführlichen Test! Nun ist dieser ja schon etwas länger her. Bist du auch nach dieser langen Zeit noch zufrieden mit dem Stativ? Wie langlebig ist das System, wie sehen die Abnutzungserscheinungen aus?
Vielen Dank schonmal!
Viele Grüße
Nico
hi nico,
hi nico,
in der tat sind das jetzt schon 7 jahre!
ich benutze das triopod-system seit seinem erscheinen praktisch durchgehend und nur noch selten andere systeme (obwohl bei mir einiges rumsteht :-) ), weil ich einfach alles damit machen kann.
neben ein paar gebauchtstypischen kratzern haben auch die alten einzelteile keinerlei macken, alles funktioniert sauber und präzise wie am ersten tag. da steht nicht umsonst »made in germany« drauf :-)
ich bin nicht nur nach wie vor begeistert, sondern hab mein system auch noch reichlich erweitert mit weiteren köpfen, zusätzlichen beinen und auch in richtung des großen bruders PRO75 für sehr schwere setups (für panorama+astro sowie für motorisierte köpfe).
also volle empfehlung!
hope this helps + beste grüße
thomas