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Die Panoramafotografie war in den letzten Jahren eher einer kleinen, technisch versierten Gruppe vorbehalten. Durch neue, einfach zu bedienende Programme und leistungsfähige Kameras hat dieser Bereich jedoch auch breites Interesse unter den restlichen Fotografen geweckt. Grund genug für Thomas Bredenfeld, seinem Buch „Digitale Fotopraxis – Panoramafotografie“ eine zweite, überarbeitete Auflage zu gönnen.
Mit rund 380 Seiten weist das Buch einen beachtlichen Umfang auf, die insgesamt 17 Kapitel sind in fünf Hauptteile gegliedert. Thomas Bredenfeld, absoluter Experte auf dem Gebiet der Panoramafotografie, hat wie in der ersten Auflage spürbar viel Aufwand in Kauf genommen – bis auf wenige Beispiele ist der Inhalt komplett neu und an die aktuellen Gegebenheiten angepasst. Auf der mitgelieferten DVD findet der Anwender alle Rohdaten und Demoversionen der verwendeten Programme, um die Beispiele selbst nachvollziehen zu können. Ebenfalls nicht fehlen sollte ein Blick auf die eigens für das Buch erstellte Webseite, auf der sich viele weitere Infos finden.
Panoramafotografie historisch und aktuell Zu Beginn führt Bredenfeld den Leser kurz und bündig in die Geschichte der Panoramafotografie und die unterschiedlichen Darstellungsformen für Druck und Web ein. Der erste große Schwerpunkt folgt danach mit der Erstellung der Einzelbilder, die später zu einem fertigen Panorama zusammengesetzt werden sollen. Dabei beleuchtet der Autor zum einen das nötige technische Zubehör, als auch die auftretenden Probleme und deren Lösungsansätze. Einen faszinierenden Exkurs stellt die Panoramafotografie mit dem iPhone dar. Wer darüber nur lachen kann, wird beim Anblick des qualitativ hochwertigen Ergebnisses der 360-Grad-Rundumansicht einer Kirche aus dem Staunen nicht mehr herauskommen.
Zusammensetzen der Einzelbilder Der dritte Teil des Buchs handelt von der Verarbeitung der Einzelbilder am Computer, die hauptsächlich mit Adobe Lightroom durchgespielt wird. Danach folgt eine Einführung in die wichtigsten Programme zum „Stitchen“, also dem Zusammenfügen der Einzelbilder, gefolgt von ersten praktischen Arbeitsbeispielen. Auf die am Anfang kurz erwähnten Darstellungsformen geht Bredenfeld dann genauer ein und erklärt die Unterschiede von zylindrischen, kubischen und sphärischen Panoramen. Das Niveau steigt dabei von Seite zu Seite deutlich an und bietet so auch fortgeschrittenen Anwendern genügend Denksport auf dem Weg zum Panorama-Profi. Besonderes Augenmerk legt der Autor auch auf die Retusche von Panoramen, die sehr zeitintensiv und aufwendig werden kann.
Panoramen attraktiv präsentieren Der vorletzte Teil zeigt die Möglichkeiten der Präsentation im Web und im Druck auf. Panoramen können dabei nicht nur für einen 360-Grad-Rundumblick einer Landschaft oder eines Raumes genutzt werden, sondern auch für virtuelle Touren. Letztgenannte erlauben dem Anwender, sich beispielsweise per Mausklick durch ein Gebäude zu navigieren und jeden Raum zu inspizieren. Da der Aufwand hier schon beachtlich ist, hat Bredenfeld für die beiden Programme krpano und Pano2VR Pro extra zwei ausführliche Videolektionen aufgenommen, die sich auf der DVD befinden. Abschließend kommt das Thema HDR-Panoramen zur Sprache, um dem meistens zu hohen Dynamikumfang Herr zu werden. Etwas unklar ist, warum dieses Kapitel an das Ende des Buchs hinzugefügt wurde – dort wirkt es ziemlich verloren. Thematisch hätte es hervorragend zum dritten Teil „Produktion“ gepasst.
Fazit Das Buch „Digitale Fotopraxis – Panoramafotografie“ kann getrost als Standardwerk bezeichnet werden und sollte in keinem Regal eines Fotografen fehlen. Thomas Bredenfeld behandelt von der Aufnahme der Einzelbilder über das Zusammensetzen zu einem Panorama bis hin zur Lösung der garantiert auftretenden Probleme alles in ausführlicher und verständlicher Form. Dabei finden sowohl Einsteiger Anleitungen für einfache Panoramen als auch Fortgeschrittene Wege für komplexe Ergebnisse.
Christian Öser für chip.de

Kurzfassung: 

Das Buch „Digitale Fotopraxis – Panoramafotografie“ kann getrost als Standardwerk bezeichnet werden und sollte in keinem Regal eines Fotografen fehlen.

Datum: 
08 / 2013

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